Überquerung des Dnjepr am 26. August 1812

 

„Ich hätte Lust, dass wir mal ein Diorama bauen, was sich 1812 in Russland abspielt. Am Besten einen Flussübergang. Nicht den über die Beresina, sondern auf dem Hinmarsch der Grande Armée!“ Das meinte Andre und eröffnete damit eine rege Diskussion. Eine gute Idee, aber welchen Übergang  wollen wir zeigen und vor allem welche Einheiten sollen dargestellt werden? „Ich hab’s „, sagte Jens.  „Wir zeigen die Überquerung des IV. Armeekorps über den Dnjepr.“
 
Das ist es, denn das IV. Armeekorps  unter dem Befehl von Eugene de Beauharnais, dem Vizekönig von Italien, war alleine schon ein reines Völkergemisch von vielen Nationen und spiegelte damit gut die Grande Armée im Gesamten des Kaisers Napoleon dar.  Italiener, Franzosen, Spanier, Kroaten und Bayern waren Bestandteil dieses Korps. 
 
Jens hatte ein Bild aus seinem Buch „Eugène und Adam – Der Prinz und sein Maler“ (siehe Titelbild) endeckt, welches für uns sehr gut als Vorlage dienen sollte.
 
Es zeigte nämlich den Bau einer Brücke, welche für das 4. Armeekorps als Übergang über den Dnjepr dienen sollte. 
 
Der Maler Albrecht Adam. Er begleitete Eugène de Beauharnais auf den Feldzügen von 1809 und 1812. Er war ein begnadeter Maler und Zeichner. Seine Bilder veranschaulichen sehr realistisch das Leben der Soldaten im Krieg während des Russlandfeldzuges 1812.

 

Nun konnte es losgehen.  Jens, Andre und ich überlegten nun, welche Figuren wir verwenden wollten, während Peter sich mit der Entwicklung  der Trainfahrzeuge beschäftigte. 

Plan für den Bau des Dioramas.

Dann konnte mit der Geländegestaltung begonnen werden.  Als Grundplatte haben wir eine Styrodur-Platte genommen, die wir in zwei gleiche Teile geschnitten haben. 

Jens hat sich bei dem Gelände wieder mächtig ins Zeug gelegt.  Die Flusseinbettung als auch die Erhebungen und Wege hat er wieder super hinbekommen. 

Hier kann man das Flussbett schon gut erkennen. Auch ein Teil der Brücke ist schon eingebaut, die ich aus Zahnstochern und Streichhölzer gebastelt habe.

 

Das reicht noch nicht. Die Brücke muss wesentlich verlängert werden.

 

In der Zwischenzeit hat sich Peter mit den Trainfahrzeugen beschäftigt. Es ist schon klasse, in welcher Schnelligkeit er die Fahrzeuge entwickelt und dann auch noch gedruckt hat. 

Von der Entwicklung…

 

…bis zum fertigen Druck.

Ich hatte die Ehre, diese Fahrzeuge zu bemalen. 

Darüberhinaus hat er sogleich auch einen Nachen entwickelt und gedruckt, der für das Diorama gebraucht wird.  

Andre war ebenfalls sehr fleissig. Diese „Nackedeis“ gehören zu den italienischen Pontoniers, die die Stützpfeiler für die Brücke im Fluss festmachen sollen.  

Dazu hat er diese tollen Birkenbäume gesponsert, die sehr gut zu dem Diorama passen.

Baumstämme.

Natürlich darf ein russische Bauernhaus nicht fehlen. Das Häuschen hatte Jens auf der Tactica erworben und mir zum Bemalen gegeben. 

 
Hier findet das Häuschen seinen Platz auf dem Diorama.
 
Nachdem wir 4 nun alle Figuren fertig bemalt und alle Ergänzungen beisammen hatten, konnten wir das Diorama entsprechend bestücken. 
 
Zuerst haben die italienischen Pioniere ihren Platz gefunden, nämlich bei der Brücke. 
 
Die Pioniere haben bereits die Stützpfeiler gesetzt. Nun werden die Planken verlegt und befestigt.
 
 
 
Die Aufsicht über den Bau der Brücke obliegt den Offizieren.

 

 
 
Die Pioniere wurden von Andre und Jens bemalt. Im Vordergrund der Brücke kann man den Nachen, im Hintergrund eines der Trainfahrzeuge von Peter erkennen. Jens hat man mit der Erstellung des Flusses tolle Arbeit geleistet.

 

Auch ein Trainfahrzeug, welches dringend am anderen Ufer benötigt wird, passiert den Fluß.
 
 
Hier die entkleideten Pioniere von Andre. Jetzt weiß man, warum die Soldaten ihre Uniformen am Ufer des Dnjepr abgelegt haben.

 

 
 
Jens hat einen sehr passenden Hintergrund für das Diorama gewählt. Links von der Brücke ist eine Abteilung italienischer Chasseurs zu sehen. Sie haben eine Furt in der Nähe der Brücke entdeckt und passieren dort den Dnjepr.

 

 

Natürlich haben wir uns nicht nur mit dem Brückenbau beschäftigt. Im 4. Armeekorps gehörten natrülich auch andere Einheiten. Hier eine transportable Feldschmiede, die dazu diente, Pferden mit neuen Hufeisen zu versorgen. Hier musste ich ein wenig improvisieren, da der Figurensatz nicht mehr ganz vollständig war.

 

Das Häuschen steht nun mittlerweile nicht mehr allein. Teile der 13. Infanteriedivision Delzons campieren hier.
 
 
Da der Brückenbau sich hinzieht, können sich die Soldaten vom langen Marsch etwas erholen.
 
 
Man hat es sich gemütlich gemacht. Proviant ist auch noch da.
 
Und ein paar Lieder aus der Heimat werden auch gesungen. Andre und Jens haben sich sehr viel Mühe gegeben.
 
Zum Abschluss ein paar Bilder von Peter´s Trainfahrzeugen auf dem fertigen Diorama.
 
 
 
 
Der Vizekönig macht sich selber ein Bild über den Bau der Brücke.

 

Zum Abschluss noch ein kleiner geschichtlicher Hintergrund zum 4. Armeekorps. 

Das 4. Armeekorps unter dem Vizekönig Eugène de Beauharnais (dem Stiefsohn Napoleons) war zu Beginn des Russlandfeldzugs 1812 ein starker Verband der Grande Armée.
 
Vizekönig Eugène de Beauharnais, Befehlshaber des 4. Armeekorps der Grand Armée während des Russlandfeldzuges 1812.
 
Es bestand hauptsächlich aus Soldaten des Königreichs Italien, aber auch aus Franzosen, Kroaten, Spaniern und Bayern.
 
Die Anfangsstärke des Korps betrug ca. 46.000 Mann und war eine schlagkräftige Truppe, die in Gefechten wie bei Ostrowno eine wichtige Rolle spielte, bevor sie durch Verluste stark dezimiert wurde.  Es trug maßgeblich zum französischen Sieg bei, was die Überlegenheit der französischen Kavallerie demonstrierte.
 
Karte über den Verlauf des verheerenden Russlandfeldzuges 1812. Der Flussübergang des 4. Armeekorps über den Dnjepr erfolgte zwischen Smolensk und Wjasma.
 

In der Schlacht bei Borodino bildete Beauharnais‘ Korps den linken Flügel der französischen Linie und nahm an der blutigen Schlacht teil.

Beim Rückzug der Grande Armée führte das 4. Korps die Vorhut Richtung Kaluga an. In der Schlacht von Malojaroslawez gelang es Beauharnais, einen Brückenkopf zu sichern und die russischen Angriffe abzuwehren, was die weitere strategische Bewegung der Grande Armée ermöglichte.

Wie die gesamte Grande Armée erlitt das 4. Armeekorps massive Verluste  durch Kämpfe, Hunger, Krankheiten und die feindliche Umgebung, was seine Stärke bis zum Rückzug stark reduzierte. 
 

Uns 4, also Andre, Peter, Jens und mir hat der Bau des Dioramas sehr viel Freude gemacht. Dieses Diorama wird nicht das letzte gemeinsame Diorama sein. 

Das Diorama wird am 26. und 27. September 2026 auf der DIORAMICA in Heilbad Heiligenstadt zu sehen sein.   

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