Die Veteranen der Grande Armée

 

Dies ist eine Zeichnung von der Fahne der 8. Halbbrigade der Veteranen. Nanu? Was für eine Einheit soll das denn gewesen sein, werden sich jetzt Einige fragen. Um diese Frage zu beantworten, muss ich etwas weiter ausholen.  In Anbetracht der Tatsache, dass es unsere Gruppe bald 20 Jahre gibt und die dazugehörigen Grenadiere auch entsprechend älter geworden sind, habe ich mich gefragt, bis zu welchem Alter in der Grande Armée überhaupt gedient wurde.  Die Strapazen für die Soldaten, von Verwundungen und Verstümmelungen mal abgesehen, waren ja ungeheuer groß. Kilometerlange Märsche zu allen Jahreszeiten, häufig unzureichende und mangelhafte Ernährung sowie katastrophale Quartiere (nicht selten schliefen die Soldaten unter freiem Himmel) waren häufig die Gründe, warum ein Soldat in späteren Jahren seinen Dienst in vollem Umfange kaum noch verrichten konnte. Selbst das Durchschnittsalter von der berühmten Alten Garde des Kaisers war bei der Schlacht von Waterloo nicht älter als 34 Jahre!       

Was aber geschah dann aber mit diesen Soldaten, die diese Strapazen und Verletzungen aus Gefechten zwar relativ gut überstanden hatten, aber mit zunehmendem Alter den normalen Felddienst nur schwer ausüben konnten? Material konnte ich zu diesem Thema kaum finden. Dank Herrn Markus Stein (www.napoleon-online.de), der so Einiges dazu freundlicherweise zur Verfügung stellen konnte , war ich nun in der Lage, zu den Veteranen der Grande Armee Näheres in Erfahrung zu bringen.  

Die „Alten“ des Kaisers

Am 16. Mai 1792 werden die 90 Kompanien von Altgedienten, Versehrten und Festungsbesatzungen unter dem Namen „Nationale Veteranen“ neu organisiert und in entsprechende Kasernen unter dem Befehl eines Chefs de Departements untergebracht.  Am 25. März 1800 müssen sich die  alten Männer,  die damals insgesamt 180 Kompanien umfassten, in zehn Demi-Brigaden (Halb-Brigaden) von je drei Bataillonen zu sechs Kompanien neu gruppieren.  Diese Demi-Brigaden wurden seltsamerweise von einem Divisionsgeneral oder Brigadegeneral befehligt. Im Jahre 1799 hatte das Korps eine Stärke von 14.924 Mann.

Fast alle Verheirateten und Väter von Familien der Veteranen waren nicht regulär in untergebracht, nur die Ledigen lebten in den Kasernen.  Dies verhinderte jedoch nicht, so schilderte der General Baraguey d´Hilliers am 20. Februar 1802 in seinem Bericht, dass die meisten Veteranen, die nicht versehrt waren, dahinvegitierten. Mehr als die Hälfte der Männer konnten keinen aktiven Dienst mehr leisten. Dazu herrschte großer Mangel an Disziplin. Am 21 April 1803 wurde durch General Berthier angeordnet diese Mißstände zu beseitigen. 

Am 2. Brumaire an XII (24. Oktober 1804) auf dem Place Vendôme zu Paris steigt Girard (Chef des Stabes von Marschall Murat, Gouverneur von Paris) vom Pferd ab um die 10. Demi-Brigade zu besichtigen und zu überprüfen. Er wird vom Divisionsgeneral Vigoureux Dupless in Empfang genommen. Dieser in Chandernagor geborene Offizier war 1761 Chef der französischen Truppen in Indien. Bei der Truppenrevue war er 69 Jahre alt! Seine Uniform war reichlich bestickt. Quelle: Rigo

Am 5. Dezember 1804 erhielten die drei Bataillone der 10. Demi-Brigade, die in Paris stationiert war, bei der allgemeinen Zeremonie ihre Adler.  Im Laufe des Jahres 1805 wurde die restlichen Adler an die anderen Demi-Brigaden der Veteranen (ingesamt 27) ausgegeben.

Am 17. Mai 1805, waren sämtliche Veteranenkomapanien verstreut  in den Städten und Küstenhäfenin des Landes untergebracht.  Mittlerweile ist die Anzahl der Veteranenkompanien auf 100 angewachsen. Es gab nun 75 Füsilierkompanien und 25 Kompanien von der Artillerie. Beide Waffengattungen waren gut ausgebildet. Allerdings gab es nur ein Regiment Veteranen, welches mit seinen 3 Bataillonen in Paris kaserniert war. 

Die 10 Demi-Brigaden waren im ganzen Land wie folgt verteilt:

  1. Demi-brigade de vétérans, à Versailles
    Les 1er et 2e bataillons à Versailles, le 3e à Laon.
    Mouret (général de division), chef de brigade.

2. Demi-brigade de vétérans, à Lyon.
     Le 1er bataillon à Besançon, le 2e à Lyon, le 3e à Poitiers.
     Richon ( général de brigade), chef de brigade.

3. Demi-brigade de vétérans, à Tours.
    1er bataillon à Tours, le 2e à Rennes, le 3e à Nantes.
    N… chef de brigade.
    Aubugeois (général de brigade, commandant le corps par intérim)

4. Demi-brigade de vétérans, à Paris.
     Le 1er bataillon aux Invalides, le 2e au Luxembourg, et le 3e au Corps législatif.
     Lasalle (général de brigade), chef de brigade.

5. Demi-brigade de vétérans, à Grenoble.
     Le 1er bataillon à Grenoble, le 2e à Marseille, et le 3e à Montpellier.
    O`Keeffe (général de brigade), chef de brigade.

6. Demi-brigade de vétérans, à Mézières.
     Le 1er bataillon à Mézières, le 2e à Bruxelles, et le 3e à Liège.
     Warnesson (général de brigade), chef de brigade.

7. Demi-brigade de vétérans, à Toulouse.
      Le 1er bataillon à Toulouse, le 2e à Bordeaux, et le 3e à Périgueux.
      Bedos (général de brigade), chef de brigade.

8. Demi-brigade de vétérans, à Abbeville.
      Le 1er bataillon à Lille, le 2e à Rouen, et le 3e à Caen.
      N… chef de brigade.

9. Demi-brigade de vétérans, à Sarrelibre.
     Le 1er bataillon à Nancy, le 2e à Dijon, et le 3e à Coblentz.
     Drouot-Lamarche (général de division), chef de brigade.

10. Demi-brigade de vétérans, à Paris.
        Dupless (général de division), chef de brigade.

Durch das kaiserliche Dekret vom 31. Mai 1808 wurden nun die Veteranen neu organisiert. Die zehn  Demi-Brigaden bestanden künftig aus drei Bataillonen zu je vier Kompanien (Jede Kompanie umfasste 140 Mann).

Auf Befehl des Kaisers vom 5. Mai  1810 wurden die Demi-Brigaden aufgelöst und durch Bataillone ersetzt. Gemäß dem Befehl des Kriegsministers Clarke mussten die Adler der Demi-Brigaden abgegeben werden. Nur die 10. Demi-Brigade blieb erhalten für künftige Paraden in Paris.  Nach Angaben von Pierre Charrié im Jahr 1812 erhielt jedes Veteranenbataillon eine Fahne gemäß der Trikolore mit bestickten Goldmotiven. Auf der Rückseite waren keine Auszeichnungen von Schlachten erwähnt.  Die Gründe sind leider nicht bekannt. 

Zuletzt sei noch erwähnt, dass die Veteranen wie alle Regimenter der Grande Armée nach der Abdankung des Kaisers  sehr unter dem Zorn der Royalisten zu leiden hatten. Am 1. Juli 1814 wurden die Veteranen aus dem Dienst entlassen. 

Die Veteranen und ihre Adler

Am 20. Oktober 1804 in der Abbeville erschien der Adjudant Bertrand beim Brigadegeneral Pierre Marchais, der gerade eine Truppenrevue (Parade) der 8. Demi-Brigade der Veteranen abhielt. Der 44 jährige Marchais war durch seine vielen Verwundungen selbst zu einem Veteran geworden.   Die 8. Demi-Brigade bestand zum damaligen Zeitpunkt aus 3 Bataillonen zu je 6 Kompanien. Ihre Aufgabe war die Überwachung der  Küste von Flandern bis zur Normandie. Eine grosse Aufgabe, wenn man bedenkt, dass zur 8. Demi-Brigade nur 1.234 Mann zur Verfügung standen. Diese Brigade bestand aus Männern zwischen 32 und 79 Jahren und waren mehr oder weniger Invaliden!    

Eine Veteranenkompanie bestand 1805 aus 120 Mann

1 Capitaine erster Klasse
1 Capitaine zweiter Klasse
1 Lieutenant erster Klasse
1 Lieutenant zweiter Klasse
1 Sergent-major
3 Sergents
1 Caporal-fourrier
6 Caporaux
2 Tambours
103 Veteranen

Der Regimentsstab bestand 1805 aus 20 Mann

1 Colonel
1 Major
3 Chefs de bataillon
1 Chirurgien-major
1 Chirurgien aide-major
1 Tambour-major
8 Musiciens dont un chef
4 Maitres-ouvriers
 

In Abbeville befand sich neben Brigadegeneral Marchais, der das 1 . Bataillon zusätzlich befehligte, auch der Stab der Demi-Brigade. Dieser setzte sich wie folgt zusammen: Ein Quartier-Maitre trésorier (Zahlmeister), eine Capitaine d´habillement (Bekleidungsoffizier), drei Capitaines en second, drei Lieutenants, zwei Offiziers de Santé (Sanitätsärzte), ein Caporal Tambour, drei Maitres Ouvriers (Waffenmeister, Schneider und Schuhmacher), ein Sergeant Major und einem Tambour. Hinter vorgehaltener Hand sagte Marchais über seinen Stab, das dieser recht gewöhnlich sei, aber durch seine Redlichkeit und mit viel Wohlwollen er gut für seine Soldaten war.  

Wie schon erwähnt, bestand die 8. Demi-Brigade aus 3 Bataillonen mit insgesamt 18 Kompanien. Eine Kompanie bestand aus einem Capitaine, einem Capitaine en second, einem Lieutenant, einem Lieutenant en second, einem Sergeant Major, drei Sergeanten, einem Caporal Fourrier, sechs Caporäle, 64 Veteranen, zwei Tambours ein Kind der Truppe im Alter zwischen  6 und 14 Jahren. Insgesamt betrug die Truppenstärke 85 Offiziere und 1.395 Veteranen. Tatsächlich umfasste die 8. Demi-Brigade aber nur 76 Offiziere und 1.158 Mann. 

Nach den Aufzeichnungen befanden sich in der Truppe gute Offiziere. Der Bataillonschef Coulombon vom 2. Bataillons war ein tapferer Offizier. Er hatte während der vorangegangenen Feldzüge viele Verwundungen erhalten. Guépard, Chef des 3. Bataillons kam allerdings aus der Verwaltung.  Seit dem 16. Mai 1792 hatte die Veteranen eine reguläre Uniform. Sie folgte den späteren Modegeschmack wie in der normalen Truppe. Um 1808 erhielten die Veteranen den Tschako. Damit war die Zeit  des lang getragenen Zweispitzes vorbei.

Gemäß der Order vom 25. März 1800 durften die ehemaligen Brigade- und Divisionsgeneräle, die jetzt bei den Veteranenbataillone ihren Dienst versahen, weiterhin Ihren alten Uniformrock tragen. Allerdings mussten die goldenen Stickereien und  Epauletten durch silberne ersetzt werden.  Inspiriert von den Uniformen der Offiziere der Alten Garde haben dann diese Generäle den Kragen und die Seiteneinteilung ihrer Uniform auf eigene Kosten mit versilberten Eichenblätter verzieren lassen.

Hier nun einige Einsätze der Veteranen in den letzten Jahren des Kaiserreichs:

1810

Am 8. März 1810 wurde aus römischen Veteranen ein neues Bataillon gebildet. Nach der Auflösung der 10 Demi-Brigaden und der Kompanien Piemont und Ligurien wurden wie gesagt 10 eigenständige Veteranen-Bataillone aufgestellt.  Das 1. und 2. Bataillon blieben in Paris, das 3. diente im ehemaligen Piemont (29. Militärabteilung), das 4. wurde in der Brabanter Gegend eingesetzt, das 5.  in Kompanien aufgelöst und an verschiedenen Orten eingesetzt. Das  6., 7., 8., 9. und 10. Bataillon bewachten jeweils die Arsenale der Hafenstädte von Antwerpen, Brest, Lorient, Rochefort und Toulon. Das römische Veteranenbataillon behielt seine Namensbezeichnung  und hatte seinen Standort in Rom.  

1811

Mit dem Dekret vom 3. Februar 1811 wurden drei neue Kompanien für die 32. Militärdivision in Hamburg, Bremen, Lübeck und Osnabrück geschaffen. Am 15. Juni 1811 wurde ein neues Bataillon, bestehend aus Holländern, zur Bewachung der Befestigungen des Hafens von Cherbourg aufgestellt.

1814

Im Rahmen der ersten Restaurierung wurden die 12.000 Veteranen zu 100 Kompanien mit je 120 Mann umstrukturiert (10 Kompanien Unteroffiziere, 80 Kompanien Füsiliere und 10 Kompanien Kannoniere).

In diesem Jahr waren Teile des Veteranenkorps in Kämpfe verwickelt. Ein britisches Landungskommando von über 4.500 Mann unter dem Kommando unter Sir Thomas Graham (Sieger in der Schlacht von Chiclana/Barrosa) wollte am 8. März 1814  die Stadt Bergen-op-Zoom von der Seeseite her einnehmen.  Die 2.700 Mann starke Garnison unter General  Bizanet schlug diesen Angriff erfolgreich zurück. Die Briten hatten einen Verlust von über 2.000 Mann zu verzeichnen und verloren dabei mehrere Fahnen! Unter den Garnisonstruppen befanden sich jeweils das 2. Bataillon der 4. und 6. Demi-Brigade der Veteranen mit 350 Mann. Sie sollen mit Bravour gekämpft haben.

Divisionsgeneral-Bizanet. Er vereitelte mit seiner kleinen Garnison erfolgreich einen Angriff der Engländer und blieb bis zum Friedensschluß Befehlshaber in Bergen-op-Zoom.

1815

Am 20. Januar und am 20. Februar 1815 wurde die Anzahl der Kompanien der Kannoniere durch zwei Verordnungen auf 15 erhöht.

Während der Hundert Tage verstärkte eine große Anzahl von Veteranen die aktive Armee. Dadurch betrug die Stärke des Veteranen-Korps nicht mehr als 8.209 Mann.

Kommen wir nun zu den Uniformen der Veteranen. Wie haben diese ausgesehen? Leider liegen uns keine Originale von Uniformen, Musketen u.a. vor. Allerdings gibt es  auf der unteren Tafel sehr viele Zeichnungen von dem berühmten Albert Rigonaud (Rigo) zu sehen. Hier sind aber nicht nur Uniformen abgebildet, sondern auch viele Ausrüstungsgegenstände und die Fahne des  1. Bataillons der 8. Demi-Brigade.       

Als Motto auf der Rückseite der Fahne des 1. Bataillons der 8. Halbbrigade stand „LE COURAGE NE VIEILLIT PAS“, was soviel bedeutet wie „TAPFERKEIT STIRBT NIE“. Ein schönes Motto für mehr als 12. 000 Soldaten, die seit mehr als 24 Jahren ihren Dienst in der Armee versahen. 

ZEICHENERKLÄRUNG

(A)   Adler des 1. Bataillons der 8. Halbbrigade der Veteranen (Vorderseite)

Am 12. Juni 1804 wurde über ein neues Symbol beim Staatsrat diskutiert. Napoleons Wahl fiel zunächst auf den Löwen. Das Motto sollte  „Wehe dem, der den Streit sucht!“ lauten. Was wenig friedlich wirkte.  Dann verzichtete er am 10. Juli auf diese Idee. Stattdessen wurde nun der Adler als Symbol auserkoren wie damals im Römischen Kaiserreich.  Der Adler mit ausgebreiteten Flügeln wurde von Isabey modelliert und in Bronze gegossen. Er wurde dann auf einem vergoldeten Kasten (Boden) montiert.  An diesem Kasten war wiederum eine Hülse angebracht, an der die Fahnenstange befestigt wurde.

Auf der Vorderseite des Kastens wurde eine Zahl aus Messing der jeweiligen Halbbrigade angebracht. In unserem Fall also die „8“.  Der Adler hat eine Gesamthöhe von 30 bis 31 cm. Das Gewicht betrug 1.850 bis 2.000 Gramm und wurde in der Herstellung mit 145 Francs berechnet. Was Wenigen bekannt sein dürfte ist, dass jedes einzelne Veteranenbataillon mit einem „Adler“ ausgestattet wurde.

Der Adler des 8. Veteranenbataillons

(B)   Adler des 1. Bataillons der 8. Halbbrigade der Veteranen (Rückseite)

Am 27. Juli 1804 beschließt Napoleon in seinen Hauptquartier in Calais, dass der Adler künftig über der Trikolore stehen soll. Er fügt sogar noch hinzu, dass dieser Vogel der wichtigste Bestandteil des Ganzen sei.  Von jetzt an soll jede Fahne nicht mehr das Symbol für die Nation sein, sondern eines Mannes.  Dieser goldene Adler, agressiv und kriegerisch, der die Blitze des Gottes Jupiters hält, wird bald über die Kirchtürme von Wien, Berlin, Madrid und Moskau fliegen.  

(C)  Die Vorderseite der Fahne vom ersten Bataillons der 8ème Halbbrigade der Veteranen, 1804-1810 

Vor Ausrufung Napoleon´s als Kaiser der Franzosen wurden schon im August 1804  mit der Herstellung neuer Fahnen und den jeweiligen  Emblemen für die Regimenter der Armee bereits begonnen. Es galt so schnell wie möglich die über 1.000 geforderten Fahnen anzufertigen. Zwei grosse Werkstätten, nämlich die Häuser Chaillot und Picot , wurden mit diesem wichtigen Befehl betraut. Letztere war unter anderem auch für die Herstellung von 31 Fahnen, davon 4 für die Veteranen, verantwortlich.

Das grosse Problem bestand in dieser kurzen Anfertigungszeit darin, die silbernen und goldenen Ornamente, sowie Inschriften im Quadrat von 0,80 m beidseitig auf einem dreifarbenen Taft zu malen und sie anschließen mit einenr Ölbeschichtung zu imprägnieren. Hinzu kam die unterschiedliche Dicke der Seide. Zwischen 1804 und 1812 bekam jede Trikolore zusätzlich noch eine „Crevette“, die den Adler umgab. Die jeweiligen Kosten für eine Fahne betrug in ihrer Herstellung je 168 Francs.   

Hier eine Abbildung der „Crevette“. Sie befindet sich zwischen dem Adler und dem Fahnentuch.

(1)  Details des Lorbeerenfrieses, welches die Inschrift der Fahne im Karrée umschließt

Der Fries ist vergoldet und hat einen braunen Farbton Er besteht er aus acht Lorbeerzweigen, die jeweils ein Dutzend Blätter tragen, die im Doppel aufgestellt werden und mit acht vergoldeten Rosetten versetzt sind.

(2) Die Inschrift auf der Rückseite der Fahne

LE COURAGE NE VIEILLIT PAS 1ER BATAILLON  – DIE TAPFERKEIT  STIRBT NIE BEIM 1. BATAILLON

Die Buchstaben des Motto´s wurde erdgolden bemalt und mit braun etwas getönt.  Das Motto ist bei jeden Bataillon gleich, lediglich  die Bataillonsnummer variiert.  Angeblich soll das Motto von dem gewissen Veteran John Theurel stammen, der im Jahre 1716 im Alter von
17 Jahren in das Infanterieregiment Touraine eingezogen wurde. Er wurde zum Ritter der Ehrenlegion im Jahre 1804 ernannt und gehörte der 3. Demi-Brigade an. Im sagenhaften Alter von 108 Jahren quittierte er seinen Dienst unter Tränen.

Der Fahnenstock selber ist aus Esche gefertigt und wurde mit einem dunkelblau versehen. Die Länge des Fahnenstocks liegt zwischen 1,90 m und 2,50 m. Genauere Messdaten sind nicht überliefert. Die Messingtülle  wird mit einem Dutzend Zentimeter angegeben.

(D) Vétéran der 8ème Demibrigade in großer Uniform im Oktober 1804

Wir könnten ihn Joseph nennen. Ein Mann aus der Picardie (Nordöstlich von Frankreich), der 1762 in Fonseca geboren wurde. Joseph ist 29 Jahre alt, als er sich zum 4. Freiwilligenbataillon der Ardennen meldet. Im November 1796 wurde dieses Bataillon mit anderen Einheiten zur 64 . Demi-Brigade formiert. Er wurde im Januar 1797 schwer verwundet während der Belagerung der Festung Mantua in Italien.  Nach seiner schweren Verwundung wurde er zum Veteranen. Am 29. Juli 1803 wurde er zur 3. Kompanie des 1. Bataillons der 8. Demi-Brigade versetzt.
Nicht lange wird der arme Josef von seinem Ruhestand bei den Veteranen profitieren. Im Hospital von Douai, wo er stationiert war, verstarb er am 24. Juni 1805 an seiner schweren Verwundung. Er war gerade mal 43 Jahre alt!

(3) Der Zweispitz

Bei dem Zweispitz handelt es um ein mit Draht in Form gebrachter schwarzer Filz. Diese Kopfbedeckung wurde zu allen Feldzügen während der Republik von der Truppe getragen.  Die Kokarde in den Farben der Trikolore wurde vorn mit einem Draht (Silberdraht bei den Offizieren) am oberen Zweipitz mit weißem Garn angenäht. Am unteren Ende wurde der Draht an einem Zinnknopf befestigt, der am Zweispitz angenäht war. Dahinter wurde ein Lederschlauf befestigt. Hier wurde dann ein Pompon (siehe Figur 4, 5 und 6)  der jeweiligen Kompanie hineingesteckt.  Ein Zweispitz kostete in der Herstellung 4 Francs. Im September 1801 betrug die Anzahl der Zweispitze bei der 8. Demi-Brigade 1.065 Stück. Davon waren aber nur 659 in einem guten Zustand. Erst im Jahr 1804 wurde 643 neue Zweispitz an die Truppe ausgegeben.     

Abbildung 4, 5 und 6 – Die Pompons der Kompanien

Die Farben und Formen der Pompons waren vor 1810 nicht standardisiert. Jede Kompanie hatte ihre eigene aus Wollgarn gefertigt. Auf einem massiven Eisendraht wurden die Pompons befestigt und hatten die unterschiedlichsten Formen wie zum Beispiel Kugel, Karotte oder auch einer „explodierenden“  Granate. Oft waren in der Mitte der Pompons die jeweilige Bataillonsnummern eingearbeitet. Die Farbe Weiss war nur für den Stab vorgesehen.

(7) Die Räumnadel

Die Räumnadel diente in erster Linie dazu, Verschmauchungen aus dem Zündloch der Muskete zu beseitigen. Häufig war das Zündloch nämlich schon nach wenigen  Schüssen verdreckt. Die Räumnadel hatte ein Gesamtlänge von bis zu 10cm und bestand aus Stahl. Sie war mit einem Messingkettchen verbunden. Der Soldat hatte sie am 2. Knopf von oben auf der rechten Rabatte anzuhängen. Wehe dem, wenn die Räumnadel  verloren ging!  Es gab zum Beispiel einem Bericht vom 13. Juli 1805 von der 64ème de Ligne,  wo die Soldaten um 6 Uhr in der Frühe kontrolliert wurden, ob sie die Räumnadeln griffbereit hatten!  

(8) Der Uniformrock

Der Uniformrock der Veteranen ist in blau gehalten. Die sehr langen Rockschösse werden 1803 während der Zeit der Republik gekürzt. Nach der Kaiserkrönung 1805 fallen sie wieder breiter aus.  Die weissen Rockschösse sind jeweils mit einem blauen Stern verziert. Die „falschen“ Taschen à la Soubise sind scharlachrot paspeliert und jeweils mit drei Zinnknöpfen versehen.    

(9) Knopf

 

 

Eingeführt wurde diese Knöpfe der Veteranen im März 1800. Darauf stand die Zahl der jeweiligen Demi-Brigade und das Motto „VETERANS EN ACTIVITÉ“ (Veteranen im Dienst). Fünf Jahre später wurden sie ersetzt durch  den Adler des Kaiserreichs. Sie bestanden aus Zinn für die einfachen Veteranen und aus Silber für die Unteroffiziere und Offiziere. Wie bei der normalen Infanterie hatte die Uniform des Veteranen 22 kleine Knöpfe (16mm im Durchmesser) und 11 grosse Knöpfe (27mm im Durchmesser).

(10) Ausrüstung des einfachen Veteranen

Das Bandelier besteht aus geschwärztem Leder. In der Patroneninnentasche (Giberne) ist ein Holzkästchen eingesteckt. Darin befinden sich die Patronen. Die Patronentasche ist ebenfalls geschwärzt, ein Lederdeckel schützt den Inhalt vor Feuchtigkeit. Eine kleine an der Patronentasche befestigte Lederlasche kann am Bandelier angeknüpft werden. Damit kann der Veteran hinterrücks sicher während des Gefechts die Patronen aus der Patronentasche nehmen. Am unteren Ende der Patronentasche sind zwei kleine Lederriemem angebracht. Diese halten die eingerollte Bonnet de Police (Lagermütze, siehe auch Bild Nr. 14) an Ort und Stelle.  

Die Bajonnetscheide wurde aus Naturholz gedreht oder aus Leder gefertigt. Das Bajonnet wurde am Bandelier befestigt. Am 20. Oktober 1804 mussten von den 1.318 bei der 8. Demi-Brigade vorhandenen Patronentaschen und Bandeliers 790 repariert werden, da diese nicht mehr einsatzfähig waren. Die Kompanie unter dem Befehl von Joesph Venant hatte zu diesem Zeitpunkt nur 27 brauchbare Patronentaschen und Bandeliers!

(11) Muskete

Auch die Veteranen hatten die Muskete nach dem Modell 1777 mit einer Länge von 1,52 m. Die Muskete wog 4,6 kg. Die Länge des Bajonetts war 43,8 cm. Die Muskete wurde in den Werkstätten der Republik gefertigt.  Im Jahre 1801 unter der Konsularzeit wurden die Musketen für die Veteranen gesondert in einem Arsenal gelagert.

(12) Dragoner-Muskete

Die Dragoner- Muskete ähnelt dem Modell 1777 der normalen Muskete. Sie ist allerdings nur 1,46 m lang. Das Bajonett hatte die gleiche Länge wie bei der normalen Muskete. Das Gewicht beträgt 4,5 kg. Die Armaturen sind aus Eisen, lediglich der vordere Laufring und der Schutzbügel waren aus Messing. Ebenfalls wurde die Dragoner-Muskete für die Veteranen im gleichen Arsenal gelagert wie ihr grosse Verwandter. 

Am 20. Oktober 1804 beklagt sich der Adjutant Kommandant Bertrand in seinem Bericht, dass die 1.122 Musketen der 8. Demi-Brigade verschiedene Grössen und Kaliber hätten. Darüber hinaus seien viele Musketen unbrauchbar. Es wäre wohl günstiger, neue Musketen zu kaufen als die alten Musketen reparieren zu lassen. Dies sollte dringend erledigt werden, gerade für die Kompanien der Veteranen, die ihren Dienst leisten.

(E) Sergent der Veteranen der 8. Demi-Brigade in grosser Uniform (Rückansicht)

Vielleicht handelt es sich hier um Pierre Veldy? Ein Schweizer, geboren im August 1752 in Toggeren. Er diente als Füsilier im Regiment
D´Anjou vor der ersten Umorganisation. Im Januar 1799 wird das Regiment zur 71.  Demi-Brigade formiert. Zwei Jahre später bittet er um seine Versetzung zu den Veteranen. Dies wird akzeptiert. Am 19. Juli 1801, trat er in die Reihen der 5. Kompanie beim 1. Bataillon der 8. Demi-Brigade ein, welches im Ort Saint-Omer stationiert war. Da er lesen und schreiben kann wird er zum Caporal befördert und im März 1804 wird er sogar Sergent. Aber ohne Zweifel hat er nun genug vom Leben beim Militär und geht am 1. Oktober 1806 im Alter von 54 Jahren in den Ruhestand.

(13) Besonderheiten an der Uniform

Abgebildet ist hier der unter Teil vom Arm des Uniformrockes. Hier ist eine rote Paspelierung sowie eine rote Patte zu sehen. Darauf sind drei silberne Knöpfe angenäht (Siehe Abbildung 9). Eine silberner Besatz kennzeichet den Rang eines Sergenten. Bei zwei silbernen Besätzen handelt es sich um  einen Sergent-Major.

Der Uniformrock ist perfekt wie auf der Abbildung  Nr. 8 zu sehen ist.  Allerdings wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Unteroffiziere keine Epauletten trugen.  Dies bestätigt auch  ein Verwaltungsbericht vom 18. März 1802, dass Epauletten nicht geplant waren.

(14) Lagermütze (Bonnet de police)

Die eingerollte Lagermütze war unter der Patronentasche mit zwei Lederriemen angebracht.  Hauptsächlich bestand sie aus dem blauen Baumwollstoff wie bei der Uniform. Sie war an den Rändern  rot paspeliert und lief spitz am oberen Ende zu.  An dem Ende war eine Granate (flamme) aus Wollstoff befestigt.  Wie auf der Abbildung sehen ist, ist das obere Teil mit der Granate in die Mütze eingesteckt. Eine weisse Borte an der Lagermütze kennzeichnet einen  Caporal, eine silberne einen Sergeanten. An der Front der Lagermütze selbst war eine Ziffer angenäht. Diese kennzeichnet die jeweilige Demi-Brigade. Hier handelt es sich also um die 8. Demi-Brigade.   

(15) Infanteriesäbel (Sabre briquet)

Seit der Order vom 1. Oktober 1786 war der Infanteriesäbel für Caporäle, Caporal-Fourriere, Unteroffiziere und Tambours bestimmt. Im Oktober 1804 wurde das Model  X an die Armee ausgegeben . Die Gesamtlänge des Säbels betrug 0,70 m. Die Scheide war aus Büffelleder, am Ende mit eine Messingtülle versehen. Der Griff des Säbels ist aus Messing. Um den Griff ist eine „Dragonne“, je nach Dienstrang geknotet. 

(16)  Wehrbehang und Halter des Bajonetts

Neben neben der Halterung für den Infanteriesäbel (Siehe Abbildung 15) gab es eine weitere Haltung für das Bajonett. Die Hülle aus Leder war mit einer Riemenschnalle am Wehrbehang befestigt.  Ein besonderes Merkmal war, dass bei den Caporälen, Caporal-Fourrieren, Sergenten und Tambours die Bandeliers geweisst waren.   Im April 1804 wurde 132 alte Bandeliers durch neue aus Büffelleder ersetzt, da diese nach 20 Jahren unbrauchbar waren.

(17) Bandelier und Patronentasche

Ab April 1804 wird aus gebleichtem Büffelleder mit Ausnahme der Halterung für Bajonette eine neue Patronentasche an die Truppe ausgegeben, die bereits 1801 entworfen wurde. Sie misst 27 cm in der Läge, 16,5 cm in die Höhe und 7,4 cm in die Breite.

Der Auflösungsbericht der 8. Demi-Brigade vom 30. Juli 1810 berichtete, dass von den rund 1.100  Veteranen 780 Patronentaschen und Bandeliers, die noch geschwärzt waren, pro 100 Stück zwischen 24 und 28,50 Francs wieder verkauft wurden.

(18) Tornister (Havresac)

Das Modell des Tornisters wurde im November 1801 entwickelt und wurde von allen Soldaten getragen, so auch von den Veteranen.  Die Aussenhaut besteht aus Kuhfell.  In der Vergangenheit wurde der Tornister zusätzlich mit einer Ascheflüssigkeit, bestehend aus Holzkohle und Alaunpulver (Kaliumaluminiumsulfat), eingerieben um den Tornister wasserdicht zu machen.  Die Höhe betrug 0,32 m, die Länge 0,50 m und die Tiefe 0,10 m. Der Deckel ist gefüttert und das Innenleben in mehren Fächern aus Leinen aufgeteilt. Mit drei kleinen Riemen aus Büffelleder und drei Messingschliessen wird der Tornister geschlossen.  Zwei grosse Gurte aus Büffelleder sind zum Tragen am Tornister angebracht. Am unteren Ende der Gurte sind Schlitze um sie an zwei Holzoliven zu befestigen. Der Tornister lässt sich sehr gut tragen, da er keinen Holzrahmen hat.  Der Gesamtpreis liegt bei Sechs Francs.

(F) Offizier der Veteranen von der 8. Demi-Brigade in großer Uniform im Oktober 1804

Um ihm einen Namen zu geben, sagen wir mal, dass es sich bei diesem Offizier um André Theodore Murrier handelt.  Er wurde im Februar 1747 in Saint-Quentin geborenn. Er war ein Veteran von der Orient-Armee in Ägypten. Seine Akte weißt jedoch einige Lücken auf. So ist nur bekannt,  dass er in den letzten Monaten während der französischen Besetzung  ein Teil des Invaliden-Bataillons innerthalb der Zitadelle von Kairo kommandiert hatte. Am 10. Juli 1801 wurde Murrier nach der Kapitulation mit der englischen Flotte nach Frankreich verschifft.  Im Oktober desselben Jahres wurde er zu den Veteranen nach Quesnoy versetzt.  Er wurde dort Kommandeur der 6. Füsilierkompanie von der 8. Demi-Brigade.  Offenbar hat es ihm aber dort nicht besonders gefallen, denn schon am 22. März 1805 bittet er um seinen Abschied im Alter von 58 Jahren.

Nun zu der Figur. Sie trägt einen schwarzen Zweispitz. Silberdrähte halten die dreifarbige Kokarde. Der Schnitt des Uniformrockes ähnelt dem der Truppe (Siehe Abbildung 8), war aber aus besserem Stoff. Die Ornamente auf den Rockschößen waren wahrscheinlich ebenfalls Sterne, aber mit Silbergarn bestickt. Da aber keine Originaluniform oder Dokumente vorliegen, haben wir hier keine Gewissheit.  

(19) Besonderheiten an der Uniform, Teill II

Nach Valmont wird der unter Teil des Ärmelaufschlags im Vergleich zur Abbildung 13 ohne Patte gezeigt. Es bestehen praktisch also drei Paspelierungen, was sehr seltsam erscheint.

(20) Epaulette (Schulterstück) und Contre-Epaulette eines Capitaines

Die Epauletten des Capitaines wurden mit Silbergarn bestickt. Am anderen Ende sind Schlitze angebracht. Dadurch konnten die Epauletten auf der Schulter an einem extra dafür vorgesehenen Knopf befestigt werden.   

(21) Gürtel und Degen

Der geweißte Gürtels stammt wiederum aus Büffelleder.  Anders als bei der normalen Truppe wurde allerdings keine typische Schnalle mit Schild getragen, lediglich zwei goldene Schliessen hielten vorne den Gürtel zusammen.  Der Gürtel wurde üblicherweise unter der Weste, bzw. unter dem Uniformrock getragen.

Der Degen hat eine Länge von ca. 0,92 m. Die seit 1791 eingeführte, modische Waffe soll durch ihre Form an die Zeit der Musketiere erinnern. Der filigrane Griff endet in einer Herzform. Die Lederscheide ist geschwärzt.  Die Metallteile sind silbern. Oberhalb der Lederscheide ist eine Vorrichtung angebracht, damit diese am Ledergürtel eingehakt werden kann. Die am Griff hängende Dragonne ist aus Silberngarn.

(G) Tambour einer Veteranenkompanie von der 8. Demi-Brigade in großer Uniform im Oktober 1804

Um die Wahrheit zu sagen, wir wissen nicht viel über den Tambour der Veteranen. Er wurde im Juni 1790 geboren und ist ein Kind der Truppe.
Seine Mutter ist Wäscherin in der 8. Demi-Brigade und sein Vater, der Tambour war, ist bereits verstorben.  Der Name des Waisenkindes ist Pierre Marie Cazalis und er ist inzwischen 14 Jahre alt.  Als eine Inspektion durch den Adujudant-Kommandanten Bertrand erfolgte, wurde dieser auf das Kind aufmerksam. Er warb ihn nun als Tambour für die 2. Füsilierkompanie des 1. Bataillons an, welches zu dem Zeitpunkt in der Stadt Cambrai stationiert war.  Er bekam eine nagelneue Uniform, ein neues Bandelier für die Trommel und eine Schürze, beides  aus weissem Leder. Sein ganzer Stolz war jedoch die Trommel. Das Bandelier an dem der Sabre briquet hing, war allerdings schwarz.  Es war eines aus den Altbeständen der 8- Demi-Brigade.     

Original-Trommel eines Tambours der Grenadiere. Solche Trommeln besaßen auch die Tambours der Veteranen.

(22) Uniform

Dieser Uniformrock ist  der Uniform der normalen Truppe (Siehe Abblildung 8) sehr ähnlich. Grösster Unterschied ist allerdings die weisse Borte, die sich am Kragen, an den Rabatten, Ärmeln und an den Taschen à la Soubise befindet. Darüber hinaus befinden sich an den Schultern der Uniform rote Schwalbennester, die ebenfalls mit weisser Borte verziert sind.   

Nach den wundervollen Zeichnungen und Erklärungen des Malers Albert Rigonaud (Rigo) ist kaum etwas über die Uniformen der Veteranen nach 1805 bekannt. Henri Boisselier (

Veteranen. Von links: Erste Figur :Veteran 1808-1809, zweite Figur: Tambour 1810-1811, dritte und vierte Figur: Offizier 1812, fünfte Figur: Veteran 1812.

Auch bei den Uniformen der Veteranen machte das Reglement von 1812 (Bardin) nicht halt. Es fanden einige Modifikationen statt (z.B. verkürzter Rockschöße), die Grundfarben blieben jedoch beibehalten.  Die Bleche der Tschako´s  waren aus Weißmetall, ebenso die Kettenriemen (Jugulaires).  Auffällig ist die einfache Uniform des Tambours. Sie gleicht der Unifom der normalen Truppe. Lediglich die Litze am Kragen ist ein charakteristisches Unterschiedsmerkmal.

Veteran im Winterdress. Tambour, Capitaine und Caporal in der Zeit von 1813-1815

Sicherlich werden auch Soldaten der 8ème de Ligne in einem dieser Veteranen-Bataillone ihren Dienst versehen haben. Vielleicht sogar welche im 8. Veteranen-Bataillon?

Frank Herberger-Frevert

Quellen: Tradition Magazin N° 187, www.1789-1815.com, H. Boisselier 1957

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8ème Régiment de Ligne – Toujours en avant! (Immer vorwärts!)