Ein kurzer Überblick über die Regimentsgeschichte der 8ème

Formierung

aigle-8eme

Bei dem 8. Regiment der Linieninfanterie handelte es um eine alte Einheit, die ihre Wurzeln bereits im 16. Jahrhundert hatte. Aufgestellt wurde es Anno 1558 als Légion de Champagne. Am 27. Oktober 1567 wurde es in das Régiment de Gohas umbenannt. Weitere Umbennungen erfolgten nach den jeweiligen Regimentskommandeuren im Mai 1573 (Régiment de Sainte-Colombe), im Jahre 1579 (Régiment d´Épernon) und im Jahre 1581 (Régiment de Montcassin).  Ab 1585 erhielt das Regiment den Namen de Champagne, welcher bis zum 24. März 1776 beibehalten wurde.

Am 25. März 1776 wurde im Raum von Calais das 2. und 4. Bataillon vom Regiment herausgelöst und ein neues Regiment daraus gebildet (Régiment de Ponthieu). Aus unserem Regiment wurde am 31. Mai 1776 das Régiment d´Austrasie (Austrasien oder auch Austrien bezeichnete den östlichen Teil des ehemaligen Frankenreichs. Es galt als die Wiege der Karolinger, welches seinen Namen bis zum Ausbruch der französischen Revolution beibehielt.

Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1776-1783) kämpfte das Regiment in Indien gegen die Briten (Seeschlacht von Négapatan, 3. Juli 1782, Ostküste Indiens. Schlacht bei Trinquemalay (Trincomalee), 30. September 1782, Ostküste Ceylons (Sri Lanka) und Schlacht von Goudelour am 13. Juni 1783 an der Ostküste Indiens.

Füsilier der 8ème de Ligne 1809/1810

Zu den Einsätzen in der Zeit der Französischen Revolution (1789-1799) und den Napoleonischen Kriegen (1799-1815), welche uns besonders am Herzen liegen, schauen Sie bitte gern auf den unteren Teil der Seite sowie den Folgeseiten.

Das Régiment nahm nach der Napoleonischen Ära noch an den Feldzügen in Spanien 1823, in Morée 1828-1829, in Belgien 1831-1832, in Algerien 1847-1862, in Italien 1859, in Frankreich 1870/1871, in Tunesien 1881-1882, im 1. Weltkrieg 1914-1918, im 2. Weltkrieg 1939-1940/1944-1945 und in Nordafrika 1956-1962 teil. 1998 wurde es nach rund 440 Jahren aufgelöst.

Einen kurzen geschichtlichen Abriss des Regiments in Bildern können Sie hier sehen:
https://www.8eme.de/regimentsgeschichte/der-marsch-der-8eme-durch-die-jahrhunderte/

Während der Revolutionszeit wurden in der französischen Armee mehrfach Reorganisationen vorgenommen. Am 21. Februar 1793 fand die erste, am 7. Januar 1796 fand die zweite große Umstruktuierung statt. Diese gingen natürlich auch nicht an der 8ème spurlos vorbei. Bitte schauen Sie sich in diesem Zusammenhang die Webseite „Les Armées de ligne de la Révolution“ einmal an. Sie zeigt sehr gut die zeitliche Umformierung/Verschmelzung der einzelnen Bataillone de 8ème auf.

Ab dem 7. Januar 1796 kämpfte die 8ème zunächst als sogenannte Halbbrigade auf allen damaligen Kriegsschauplätzen. Die Halbbrigade bestand aus einem regulären Infanterie- und zwei Freiwilligenbataillonen. Ab dem 24. September 1803 wurde die  Halbbrigade wieder zugunsten des Regiments aufgelöst.

Fahne des 1.und 3. Bataillons der 8. Halbbrigade (Demi-Brigade) von 1796. Quelle: httpwww.drapeaux.orgAccueil.htm
Fahne des 2. Bataillons der 8. Halbbrigade (Demi-Brigade) von 1796. Quelle: httpwww.drapeaux.orgAccueil.htm

In der Regel bestand das Regiment aus vier Bataillonen, ab dem 18. Februar 1808 aus vier Feldbataillonen und einem Depotbataillon. Das Feldbataillon gliederte sich in vier Füsilierkompanien und einer Voltigeur- und einer Grenadierkompanie. Das Depotbataillon bestand lediglich aus vier Kompanien. Neben der Voltigeurkompanie bildete die Grenadierkompanie den Eliteverband des Regiments und bestand aus erfahrenen Soldaten. Sie setzte sich wie folgt zusammen:

Anzahl
Rang
1
Kompaniechef (Capitaine)
1
Leutnant (Lieutenant)
1
Unterleutnant (Sous-Lieutenant)
1
Feldwebel (Sergeant-Major)
4
Unteroffizier (Sergeant)
1
Versorgungskoporal (Caporal-Fourrier)
8
Korporäle (Caporal)
121
Grenadiere
2
Trommler (Tambour)

Wenn Sie mehr über die Infanterie erfahren möchten, dann schauen Sie bitte hier Die Struktur der Grande Armée von 1804 – 1815 – Die Infanterie

Kommandeure

  1. 25.Juli 1791 bis  01. Juli 1792 Colonel Colonel Jean-Marc, Chevalier de Chalup
  2. 01. Juli 1792 bis 08. März 1793 Colonel Robert-Antoine-Marie Le Couturier d’Armenonville
  3. 08. März 1793 Colonel Jean-Henri Tugnot de Lanoye
  4. Anfang 1796 Colonel Jacques-Thomas Sarrut (verstarb nach der Schlacht von Vitoria als Divisionsgeneral)
  5. Anfang 1803 Colonel Jean-Francois-Etienne Autié (verstarb nach der Schlacht von Barrosa/Chiclana am  05.03.1811)
  6. März 1811 bis 1814 Colonel Joséph Braun
  7. 1814 bis 16.07.1815 Colonel Louis-Gabriel Ruelle

Regimentsgeschichte der 8ème Bild 2

Einsatzorte

1792

Teilnahme an den Operationen der Mosel- und Nordarmee – Schlacht bei Valmy (20. September 1792)

Schlacht bei Valmy am 20. September 1792 von Horace Vernet, Quelle Napoleon Online

1793

Einnahme der Stadt Tirlemont (16.03.1793) –  Schlacht von Arlon (9. Juni 1793)

Gefecht bei Tirlemont am 16. März 1793. Quelle: Napoleon Online

1794

Schlacht bei Pellingen – Pellinger Schanze  (08.08.1794) – Einnahme von Trier (09.08.1794)

Uniformknöpfe der 8ème de Ligne. Fundort: Südlich von Trier. Offenbar fanden vor der Einnahme von Trier am 9. August noch Kämpfe mit den Österreichern statt. Die 8ème unterstand mit 2 Bataillonen und 2 4 Pfündern dem Befehl des Divisionsgenerals Ambert (Moselarmee unter Moreaux). Das Foto hat uns freundlicherweise Herr Stefan Tesch zur Verfügung gestellt.

1799

Ehrenbreitstein (27.01.1799) – Dillingen (24.03.1799) – Stockach (25.03.1799) – Eppenheim (22.08.1799) – Überquerung der Nidda (05.10.1799) – Heidelberg (17.10.1799) – Brakenheim (03.11.1799) – Brockenheim (06.12.1799)

Schlacht bei Stockack am 25. März 1799

1800

Kehl (26.03.1800) – Offenburg (25.04.1800) – Ulm (16.05.1800) – Dittenheim ((01.06.1800) – Kalmerzen (05.06.1800) – Schlacht bei Hohenlinden; hier erhielt die 8. Halbrigade ihre erste Auszeichnung für besondere Tapferkeit (03.12.1800) – Herdorf (16.12.1800) – Bramheim (18.12.1800) – Lambach (19.12.1800)

General Jean Victor Moreau (1763-1813) in der Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1800.

1801

-1802

Expedition nach Boulogne gegen die Briten (05. und 06.08.1801)

1803

Brostel (13.06.1801)

1804

Verleihung des Adlers an das Regiment (05.12.1804) auf dem Champ de Mars zu Paris

1805

Marsch am 2. September von Hannover nach München, entlang an der Donau. Am 15. November wird durch Böhmen marschiert und 25.11. die Stadt Iglau erreicht. Am 29.11. Marsch nach Austerlitz, welches am Abend des 1. Dezember erreicht wird. Schlacht bei Austerlitz (02.12.1805). Die 8eme fungiert als Reserve. Nach dem Frieden zu Preßburg dient die 8eme in der Garnison zu Iglau

Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805

1806

Die 8ème ist in Bayern stationiert und marschiert im September durch Sachsen. Am 14. Okober 1806 nimmt die 8ème nicht an den Schlachten von Jena und Auerstädt teil. Einnahme der Stadt Halle; das 8. Regiment wurde hierbei im 11. Bulletin der Grande Armée für seine Leistungen lobend erwähnt (17.10.1806) – Schlacht bei Lübeck; geführt von Géneral Pacthod eroberte das Regiment das Mühltor und ermöglichte so die Einnahme der Stadt. Hierbei hatte das Regiment große Verluste zu beklagen (06. November1806)

Schlacht um Lübeck am 6. November 1806

1807

Graudentz (16.01.1807) – Liebstadt (24.01.1807) – Mohrungen; nach dem Gefecht wurde das Regiment wieder für außerordentliche Tapferkeit im 54. Bulletin der Grande Armée hervorgehoben (25.01.1807) – Ostrolenka (16.02.1807) – Danzig; Beteiligung der Grenadier- und Voltigeurkompanie vom 3. Bataillon (18.05.-24.05.1807) – Schlacht bei Friedland; erneute Auszeichnung für das Regiment wegen hervorragender Haltung während der Schlacht (14.06.1807) – Rückkehr nach Paris; der Regimentsadler erhielt nach dem Einzug in die Stadt von der Pariser Bevölkerung einen goldenen Lorbeerkranz (25. November 1807)

Schlacht bei Friedland am 14. Juni 1807 von Jean-Louis-Ernest-Meissonier

1808

1., 2. und 3. Bataillon nehmen am Feldzug von Spanien teil. Später auch das 4. Bataillon. Schlacht bei Espinosa (09.11.1808) – Schlacht bei Madrid (02.12.1808)  – Einmarsch in Madrid (03.12.1808)

Schlacht bei Espinosa am 2. Dezember 1808

1809

Einnahme der Stadt Zamora am 10.01.1809 – Schlacht bei d´Alcantara (14.05.1809) –  Schlacht bei Talavera de la Reine (27.07. und 28.07.1809)

Schlacht bei Talavera am 27./28. Juli 1809

1810

Durchmarsch der Sierra Morena (10.01.1810) – Gefechte bei Sevilla (01.02.1810), Villaruibie (28.03.1810), Montecy (14.04.1810), Santa-Crux (03.05.1810) – Belagerung des Forts Matagorda auf der Insel San Luis (27.07.1810) – Weitere Gefechte in Alt-Kastilien (07.08.1810) und Trocadéro (Cadiz) (29.08.1810) und Belagerung von der Stadt Cadiz

Belagerung der Stadt Cädiz im Jahre 1810

1811

Schlacht bei Barrosa/Chiclana; Verlust des Regimentsadlers, Tod von Colonel Autiè, sowie der Adlerträger Joly und Guillemin (05.03.1811). Das Regiment (1.468 Mann) hat einen Verlust von 726 Mann – Schlacht bei Fuentes de Oñoro (03.05.-05.05.1811) – Zujar (09.08.1811) – Buesto de Ojen (15.12.1811) – Vegez (18.12.1811) – Belagerung der Stadt Cadix

Die Schlacht bei Barrosa/Chiclana am 5. März 1811

1812

Belagerung von Tarifa (19.12.1811-05.01.1812) – Belagerung von Cadiz (05.02.1812-25.08.1812)

Karte über der kurze Belagerung der Stadt Tarifa

Plan der Stadt Cadiz aus dem Jahre 1811

1813

Medinacili (01.02.1813) – Siguenza (03.02.1813) Madrid (10.03.1813) – Schlacht bei Vittoria (21.06.1813) – Pass von Maya (25.07.1813) – Schlacht bei Pamplona (28.07.-29.07.1813 und 30.07.1813) – Yanzi (01.08.1813) – Vera (30.08.1813) – An der Bidassoa (31.08.1813) – Schlacht bei Nivelle (10.11.1813) – Gefecht bei Ainhoe und St. Pierre d´Irube ( 13.12.1813)

Entscheidungsschlacht von Vitoria am 21. Juni 1813

1814

Rückmarsch nach Frankreich, das Regiment kämpfte dort als sogenannte Spanische Brigade . Schlacht bei Bar-sur-Aube (26. und 27.02. 1814) – La Guillotière/Troyes (03. und 04.03.1814) – Schlacht bei Arcis-sur-Aube (20. und 21.03.1814) – Vitry-le-Francois (23.03.1814)

Schlacht bei Arcis-sur-Aube am 20. und 21.03.1814

Einsatz des neu gebildeten 3. Bataillons 1813

Marsch vom Depotstandort Venlo nach Dresden. Schlacht bei Dresden (25. und 26.08.1813) – Dohna   (08.09.1813) – Festungsbesatzung und Gefangenschaft in Dresden (13.10.-11.11.1813)

Dieses Bild zeigt österreichische Standarten und Fahnen, die im Feldzug 1805 in Ulm und Austerlitz von den Österreichern erbeutet wurden. Links wird ein Sergent der Karabiniers vom 8ème Régiment d'infanterie Légère (1806-1810) gezeigt - rechts befindet sich ein Füsilier vom 8ème Régiment d'infanterie de Ligne (1808-1812). Quelle: Musée de l'Empéri de Salon-de-Provence (collections du Musée de l'Armée)
Dieses Bild zeigt österreichische Standarten und Fahnen, die im Feldzug 1805 in Ulm und Austerlitz von den Österreichern erbeutet wurden. Links wird ein Sergent der Karabiniers vom 8ème Régiment d’infanterie Légère (1806-1810) gezeigt – rechts befindet sich ein Füsilier vom 8ème Régiment d’infanterie de Ligne (1808-1812). Quelle: Musée de l’Empéri de Salon-de-Provence (collections du Musée de l’Armée) photos : Empéri Multimédi@
Soldaten des 3. Bataillons der 8ème während der Belagerung Dresdens

Einsatz des neu gebildeten 4. Bataillons 1809-1813

Regensburg (23.04.1809) – Wien (11.05.1809) – Schlacht bei Essling/Aspern; das 4. Bataillon nahm bei der Landung der Insel Lobau teil (22.05.1809) – Schlacht bei Wagram; das Bataillon eroberte nach schwerem Kampf das Dorf Wagram. Wegen hervorragender Führung erhielten 3 Offiziere am Abend des 5. Juli den Legion d´Honneur (05. und 06. Juli  1809) – Im Jahre 1810 nahm das Bataillon auch am Feldzeug in Spanien teil. Aufgrund der grossen Verluste wurde es auf das 1., 2. und 3. Bataillon verteilt – Festungsbesatzung und Gefangenschaft in Danzig (16.01.- 29.11.1813) – Teile des Bataillons nahmen noch am Gefecht bei Ebersberg teil (26.10.1813) – Festungsbesatzung und Gefangenschaft in Torgau (18.10.-26.12.1813)

Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli 1809
Bataillonsfahne des 4. Bataillons während des Feldzuges von 1809.
Plan der Stadt Danzig während der Belagerung von 1813. In der Garnison des Div.-Generals Rapp befand sich auch das 4. Bataillon mit 15 Offizieren und 611 Mann (30. Division Heudelet, 7. provisorische Halbrigade Husson). Die Belagerung begann am 16. Januar 1813 und endete am 29. November 1813 mit der Kapitulation der Garnison.

Einsatz des Depotbataillons (5. Bataillon) 1813-1814

Gefangenschaft nach Einnahme des Depotstandortes Venlo nach Belagerung vom 18. Januar bis 6. Mai 1814 – Teile der 8ème, vermutlich Kompanien des 5. Bataillons verteidigten auch das Fort in Napoleon in Cuxhaven bis zur Kapitulation am 30. November 1813.  Im Jahre 1812 wurden in Cuxhaven auf Weisung Napoleons zwei große Batterien am Leuchtturm, das so genannte Fort du Phare (an dieser Stelle befand sich bereits seit 1803 eine Batterie), und am Osterhörner Stack das Fort Napoleon gebaut. Diese beiden großen Batterien wurden mit jeweils über 100 Mann besetzt und konnten, im Gegensatz zu den bisher vorhandenen, kleineren Batterien, die Mündung der Elbe vollständig bestreichen. Obwohl Napoleon Anfang 1812 noch eine Verstärkung des „Forts du Phare“ befohlen hatte, musste er nach dem verlorenen Russlandfeldzug kurzfristig das Feld räumen, kehrte aber nach kurzer Zeit (nach dem Sieg an der Geestebrücke in Lehe am 25. März 1813) zurück. Noch im gleichen Monat landeten vorübergehend englische Truppen erneut in der Elbmündung und zerstörten die Forts. Nach ihrem Abzug setzten die Franzosen jedoch die Batterien erneut in Stand. Beide Batterien konnten sich nicht mehr halten, als am 22. November 1813 die Engländer von See und gleichzeitig die Russen unter Oberst Rüdiger mit einem Verband von 1.200 Mann von Land her angriffen. Am 30. November kapitulierten beide Forts und wurden übergeben. Die Besatzung des Fort, unter anderem Soldaten des 5. Bataillons der 8ème ging in Kriegsgefangenschaft. Brauchbare Materialien wurden zu Gunsten der Sieger verkauft, danach wurden die Reste von den Russen geschleift. Quelle: http://cuxpedia.de/index.php?title=Fort_Napoleon.

Fort Napoleon Cuxhaven 1812. Quelle: https://tabletopdeutschland.com/2018/05/07/napoleonische-kriege-in-norddeutschland-die-britische-flotte-teil-1/

Zeichnung des Forts St. Michael um 1810. Dieses Fort war neben den Forts Ginkel, Beerendonck und Köln Festungswerk der Stadt Venlo in den heutigen Niederlanden. Die Stadt mit den Festungen wurde bereits am 12. Februar 1793 von den Franzosen eingenommen und zur Garnisionsstadt umgebaut. Darüber hinaus diente sie als Depotstandort der 8ème de Ligne. Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Fort_St._Michael_%28Venlo%29

1815

Am 23. März 1815 nach der 1. Restauration wurde das 8. Regiment de Condé wieder in das 8. Regiment de Ligner umformiert.  Auch die 8ème  nahm an dem verhängnisvollem Feldzug, am Ende der Schlacht von Ligny am 16. Juni  1815, insbesondere aber an der Schlacht von Waterloo am 18. Juni 1815 teil. Neben dem 29. Regiment de Ligne (Brigade Pégot), gelang es der 8ème eine Gegenattacke des 5. und 8. Bataillons unter Ompteda (Königs Deutsche Legion) zu vereiteln. Dies führte zu diesem Zeitpunkt der Schlacht zur Sicherung der Meierei La Haie Sainte. Nach der vernichtenden Niederlage waren die Überreste  der 8ème vermutlich noch an der Verteidigung der Nordgrenze Frankreichs, die dem 1. Armeekorps oblag, beteiligt. Nach der Abdankung Napoleons wurde das Regiment in der bisherigen Form am 16. Juli 1815 aufgelöst.

Die Stele der 8ème. Hier hat das Regiment erfolgreich in der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 einen Angriff gegen den Feind unternommen.

Am 9. Juni 1809 erhielten per Dekret einige Regimentern der Linieninfanterie je zwei Geschütze, so auch die 8ème de Ligne. Sie stammten aus den Beutebeständen aus dem 1809er Feldzug gegen Österreich. Bei diesen Geschützen handelte es sich um 3 oder 5-Pfünder. Dazu kamen noch 3 Munitionswagen und 11 Transportwagen. Die Artilleristen wurden aus dem Regiment selber rekrutiert. Die Effektivstärke der Kompanie bestand aus einem Lieutenant und 65 Mann. Die besten Offiziere und Soldaten stritten sich um die Ehre, diese Artillerie zu bedienen. Die Uniform, die sie trugen, wich erheblich von den anderen Soldaten ihre Regiments ab. Das Tschakoblech in Form einer Raute glich dem der Infanterie. Allerdings befand sich unter dem typischen Adler nicht nur die Regimentsnummer, sondern zwei gekreuzte Kanonenrohre.

Ob diese Regimentsartillerie zu den Feldbataillonen der 8ème , welche seit 1808 in Spanien kämpften, zugeführt wurde, ist fraglich. In den bekannten Quellen steht leider nichts über irgendwelche Einsätze auf der iberischen Halbinsel. Die französische Armee litt unter den ständigen Versorgungsschwierigkeiten. So wird vermutlich die Artillerie zum Depot bei der 8ème nach Venlo gebracht worden sein. Später wurde vermutlich für den beginnenden Konflikt mit Russland diese Kanonen eingesetzt.

Die Regimentsartillerie bestand nur für kurze Zeit. Nach dem verhängnisvollem Russlandweg 1812, in dem sehr viele Geschütze verloren gingen, wurde diese Artillerie nicht mehr wieder aufgestellt.

Nach der napoleonischen Ära wurde das 8. Regiment d´Ligne wieder aufgestellt. Bitte schauen Sie sich über den weiteren Werdegang dieses Regimentes folgenden Link an: 8. Regiment d´Ligne

 

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8ème Régiment de Ligne – Toujours en avant! (Immer vorwärts!)